Himmel und Hölle – Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg
UNESCO Welterbe seit 1996.
Wie Himmel und Hölle zeigten sich uns die beiden Lutherstätten Wittenberg und Eisleben. Schon bei der Stadteinfahrt in Eisleben beschleicht einen das Gefühl, in einer anderen Epoche angekommen zu sein. Seit dem Kommunismus hat sich in diesem 25.000 Seelen Ort scheinbar nicht viel geändert. Mal abgesehen von ein paar neuen Strassen und Kreisverkehren, die im Kartenmaterial des Navis noch nicht existierten und einigen Gebäuden rund um den Markt, strahlt die Stadt einen gewissen DDR-Charme aus.
Die Stadt war fast menschenleer. Nur einige düstere Gestalten hingen hier und dort herum und tranken Bier oder Wein aus Tetrapacks. Ein große Anzahl der Gebäude ist bereits oder immernoch (das war nicht so ganz festzustellen) stark baufällig. Agressive Autofahrer begneten uns als wir versuchten das Luther Geburtshaus und das Sterbehaus Luthers zu finden. Die Beschilderung war eher dürftig.
Nachdem wir die beiden Lutherhäuser, die eher unspektakulär daherkommen, gesehen hatten, beschlossen wir unser geplantes Essen auf die nächste Station zu verschieben. Schnell verließen wir Eisleben wieder und waren uns einig – dies war der Tiefstpunkt unserer Reise.
Wer sich für Luther interssiert und ein wenig auf dessen Spuren wandern möchte, der fährt lieber nach Wittenberg. Himmelsgleich, fast paradisisch war das Stadtbild. Hübsch angelegte Straßen und Gässchen, schmale Häuserschluchten, die erkundet werden wollen. Wir parkten unser Auto in der Nähe der Fußgängerzone in der Collegienstraße. Von dort aus schlenderten wir zur Stadtkirche am Markt wo Luther predigte und anschliessend zur Schlosskirche wo Luthers sterbliche Überreste begraben sind.
Wenn überhaupt, konnte lediglich die Bettelmafia das sonst beschaulich anmutende Stadtbild trüben. Vor beiden Kirchen und in der Fußgängerzone wurde gebettelt. Sogar Kinder wurden scheinbar hierfür missbraucht. Bitte nicht falsch verstehen. Das war nicht störend, die Leute waren auch nicht aufdringlich, sie sind lediglich aufgefallen.
Wir gingen die Collegienstraße zurück, vorbei am Melanchtonhaus und dem Lutherhaus, zum Unescoreisemobil.
Nach einem schönen Aufenthalt in Wittenberg fuhren wir nach Potsdam weiter.
By Ronny, 5. August 2010 @ 16:20
Ich weis gar nicht was ihr habt. Ich wohn gern hier und im Sommer ist es super, nur im Winter ist es etwas trostlos.