Quadratisch, praktisch, gut – Die Bauhaus-Stätten in Dessau und Weimar
UNESCO Welterbe seit 1996.
Der Bauhaus beschreibt einen Stil in der Architekur, Kunst und Design, der das 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst hat. Beim Bauhaus geht es darum, sich auf das wesentliche zu beschränken, ohne aber dabei die Kunst außer Acht zu lassen. Eher einfache Gebäude, mit klaren Linien und Formen prägen diesen Stil genauso, wie die Verwendung von „freundlichen“ Materialien. So wird zum Beispiel viel Glas verwendet um die Gebäude offener wirken zu lassen. Die Funktionalität wird aber keinesfalls vergessen.
Das 1919 in Weimar von Walter Gropius gegründete staatliche Bauhaus war etwas völlig neues und zog viele in seinen Bann. Es stellte eine einflussreichste Bildungsstätte in Sachen Architektur, Kunst und Design dar. Nur so ist zu erklären, dass beinahe alle Lehrlinge und Meister 1925 nach Dessau auswanderten, als die Mittel für die Bauhausuniversität von den Nationalsozilisten so weit gekürzt wurden, dass ein Unterrichten nicht mehr möglich war. In Dessau konnte mit dem Bauhaus bis 1932 weiter gemacht werden, bis es auch dort zu Problemen kam und das Bauhaus letzlich nach Berlin zog, wo es 1933 entgültig geschlossen wurde.
Beim Bauhaus ging es im Wesentlichen darum, eine Gegenbewegung zum Historismus zu schaffen. Des weiteren wollte man weg vom Hochschul-lernen und zurück zum ursprünglichen (Kunst-) Handwerk. So hießen die Studenten Lehrlinge und die Professoren nannten sich Meister und ähnlich wie im Handwerk bestand die Ausbildung aus Praxis – so lernten die Lehrlinge den Umgang mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen.
In Weimar trafen wir eher verinzelt auf Häuser im Bauhausstil. In Dessau dann aber umso mehr. Dort gibt es sogar einen ganzen Stadtteil, der im Stil des Bauhaus errichtet wurde. Hier ging es darum, möglichst schnell viel Wohnfläche zu schaffen.
Dieser Stadtteil erinnerte etwas an eine Reihenhaussiedlung im Plattenbaustil, jedoch mit vielen kleinen Häuschen. Schönere Bauhausbauten fanden wir hingegen in der Nähe des Elbpavillon vor.
Im Bauhaus-Minifest von Gropius heißt es: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! […] Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! […] Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers.“
Und jetzt schauen wir uns das Dessau-Wörlitzer Gartenreich an.