Frühsport – Schlösser und Parks in Potsdam und Berlin

UNESCO Welterbe seit 1990.
Gleich nach dem Aufstehen besichtigten wir das Schloss und den Park Cecilienhof in Potsdam, eine Parkanlage, die zum Welterbe Schlößer und Gärten von Potsdam und Berlin gehört.

Der Park ist ein beliebtes Ziel für Jogger. Viele Potsdamer und Potsdammerinnen treiben dort ihren Frühsport und wir schlossen uns an. Im Eiltempo liefen wir durch den Park, machten unsere Fotos und fuhren eine gute Stunde nach Ankunft weiter, zur nächsten Station. Nicht, ohne vorher eine kleine Brotzeit eingelegt zu haben.

Vom Schloss Cecilienhof aus, in denen das Potsdamer abkommen nach dem zweiten Weltkrieg unterschrieben wurde und welches heute ein Hotel und Restaurant ist, fuhren wir zum Volkspark Glienicke. Er befindet sich am westlichen Stadtrand Berlins direkt am Wannsee. Als Naturschutzgebiet in der Großstadt stellt auch diese Parkanlage ein beliebtes Ausflugsziel dar. Die Anlage ist zwar gepflegt, aber keinesfalls im englischen Stil oder im Rokoko, dem Spätbarock, wie das Schloss und der Schlosspark Sanssouci, den wir bereits am Vorabend besuchten.

Das Schloss Sanssouci, weches auch als preußisches Versailles bezeichnet wird, ist bereits ein alter Bekannter. Wir besuchten das Schloss und die Parkanlagen bereits auf unserer Deutschlandreise vor zwei Jahren. Diese Tatsache konnte uns aber nicht davon abhalten, die schöne Parkanlage ein weiteres mal aufzusuchen. In diesem Jahr gaben wir uns alle Mühe, den Park auf anderen Wegen zu erkunden, was auch zum größten Teil gut klappte. Nur einmal bogen wir falsch ab und liefen einen großen Bogen um den Park, um an anderer Stelle wieder hinein zu gelangen. Es stellte sich aber heraus, dass dies nicht weiter schlimm sein sollte, denn wir erreichten das Chinesische Teehaus, welches wir zuvor schon mit dem Auto aufsuchen wollten, nun zu Fuß. Mit dem Auto hatten wir auf Grund der schlechten Parkplatzsituation und diverser Baustellen Pech.

Das UNESCO Welterbe der Schlößer und Gärten von Potsdam und Berlin erstreckt sich vom Schloss Sanssouci bis hin an den Wannsee. Da es uns nicht möglich war alle Sehenswürdigkeiten abzugrasen, hatten wir uns für dieses gut verteilte und recht ausgewogene Programm entschieden und mussten dies auch nicht bereuen.

Das Schloss Sanssouci, welches in den Jahren 1745–1747 erbaut wurde, wurde knapp 100 Jahre später nochmals erweitert und umgebaut. Es sollte Macht demonstrieren und bei Gästen Eindruck schinden. Hinzu kamen noch die weiteren Landhäuser, Lustschlösser und Gärten, die das heutige Welterbe bilden.

Nach ausgedehnten Wandertouren beschlossen wir, die Museumsinsel in Berlins Mitte zu besichtigen.

Charmant baufällig – Dessau-Wörlitzer-Gartenreich

UNESCO Welterbe seit 2000.
Unsere Tour durch das Dessau-Wörlitzer Gartenreich begannen wir in Dessau am Elbpavillon. Hier stellten wir uns erst die Frage, warum dieses Gartenreich zum Welterbe ernannt wurde. Viel zu sehen gab es hier nicht. Ein paar Deiche, ein bisschen Wasser mit Booten darauf und dem Elbpavillon. So beschlossen wir unsere Reise fortzusetzen und fuhren zum Luisium, einer netten Parkanlage mit klassizistischem Schloss bzw. Landhaus im Stadtteil Waldersee von Dessau-Roßlau.

Unsere nächste Station war Oranienbaum, ein charmanter aber leicht baufälliger Ort mitten im Gartenreich. Betrachtet man vorallem das Schloss und den Marktplatz wird deutlich, dass hier Restaurationsbedarf besteht. Aber dennoch strahlt der Ort etwas aus, sodass man gerne zurückkehren mag, um ein wenig über dessen Geschichte zu erfahren und vielleicht auch die nähere Umgebung zu Fuß oder zu Pferd zu erkunden. Denn mit einem normalen Auto kommt man oft nicht weiter.

Anschließend an den kurzen Ausflug nach Oranienbaum fuhren wir letzlich zum Wörlitzer Park, der zweifelsohne der schönste Teilabschnitt war, den wir zu sehen bekamen. Eine hübsch gepflegte Parkanlage mit historischen Bauten. Der Schöpfer, Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau wollte mit dieser Parkanlage, die für Jedermann offen war, nicht nur ein Erholungs- sondern auch ein Bildungszentrum schaffen. So sind im Park Architekturen verschiedener Kulturen und Epochen anzutreffen. Gerade beim Brückenbau wurde darauf geachtet unterschiedliche Stile zu demonstrieren. Aber auch Garten- und Ackerbau gehörten zum Bildungshauftrag des nach englischem Vorbild gestalteten Landschaftsparks. Das Gartenreich erstreckt sich über das gesamte ehemalige Fürstentum Anhalt-Dessau.

Wir konnten aber leider nur einen kleinen Teil des großen Gartenreichs sehen, da wir weiter zu unserer nächsten Station mussten. Es gibt hier aber bestimmt noch einiges mehr zu entdecken.

Quadratisch, praktisch, gut – Die Bauhaus-Stätten in Dessau und Weimar

UNESCO Welterbe seit 1996.
Der Bauhaus beschreibt einen Stil in der Architekur, Kunst und Design, der das 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst hat. Beim Bauhaus geht es darum, sich auf das wesentliche zu beschränken, ohne aber dabei die Kunst außer Acht zu lassen. Eher einfache Gebäude, mit klaren Linien und Formen prägen diesen Stil genauso, wie die Verwendung von „freundlichen“ Materialien. So wird zum Beispiel viel Glas verwendet um die Gebäude offener wirken zu lassen. Die Funktionalität wird aber keinesfalls vergessen.

Das 1919 in Weimar von Walter Gropius gegründete staatliche Bauhaus war etwas völlig neues und zog viele in seinen Bann. Es stellte eine einflussreichste Bildungsstätte in Sachen Architektur, Kunst und Design dar. Nur so ist zu erklären, dass beinahe alle Lehrlinge und Meister 1925 nach Dessau auswanderten, als die Mittel für die Bauhausuniversität von den Nationalsozilisten so weit gekürzt wurden, dass ein Unterrichten nicht mehr möglich war. In Dessau konnte mit dem Bauhaus bis 1932 weiter gemacht werden, bis es auch dort zu Problemen kam und das Bauhaus letzlich nach Berlin zog, wo es 1933 entgültig geschlossen wurde.

Beim Bauhaus ging es im Wesentlichen darum, eine Gegenbewegung zum Historismus zu schaffen. Des weiteren wollte man weg vom Hochschul-lernen und zurück zum ursprünglichen (Kunst-) Handwerk. So hießen die Studenten Lehrlinge und die Professoren nannten sich Meister und ähnlich wie im Handwerk bestand die Ausbildung aus Praxis – so lernten die Lehrlinge den Umgang mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen.

In Weimar trafen wir eher verinzelt auf Häuser im Bauhausstil. In Dessau dann aber umso mehr. Dort gibt es sogar einen ganzen Stadtteil, der im Stil des Bauhaus errichtet wurde. Hier ging es darum, möglichst schnell viel Wohnfläche zu schaffen.
Dieser Stadtteil erinnerte etwas an eine Reihenhaussiedlung im Plattenbaustil, jedoch mit vielen kleinen Häuschen. Schönere Bauhausbauten fanden wir hingegen in der Nähe des Elbpavillon vor.

Im Bauhaus-Minifest von Gropius heißt es: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! […] Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! […] Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers.“

Und jetzt schauen wir uns das Dessau-Wörlitzer Gartenreich an.

Himmel und Hölle – Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg

UNESCO Welterbe seit 1996.
Wie Himmel und Hölle zeigten sich uns die beiden Lutherstätten Wittenberg und Eisleben. Schon bei der Stadteinfahrt in Eisleben beschleicht einen das Gefühl, in einer anderen Epoche angekommen zu sein. Seit dem Kommunismus hat sich in diesem 25.000 Seelen Ort scheinbar nicht viel geändert. Mal abgesehen von ein paar neuen Strassen und Kreisverkehren, die im Kartenmaterial des Navis noch nicht existierten und einigen Gebäuden rund um den Markt, strahlt die Stadt einen gewissen DDR-Charme aus.

Die Stadt war fast menschenleer. Nur einige düstere Gestalten hingen hier und dort herum und tranken Bier oder Wein aus Tetrapacks. Ein große Anzahl der Gebäude ist bereits oder immernoch (das war nicht so ganz festzustellen) stark baufällig. Agressive Autofahrer begneten uns als wir versuchten das Luther Geburtshaus und das Sterbehaus Luthers zu finden. Die Beschilderung war eher dürftig.

Nachdem wir die beiden Lutherhäuser, die eher unspektakulär daherkommen, gesehen hatten, beschlossen wir unser geplantes Essen auf die nächste Station zu verschieben. Schnell verließen wir Eisleben wieder und waren uns einig – dies war der Tiefstpunkt unserer Reise.

Wer sich für Luther interssiert und ein wenig auf dessen Spuren wandern möchte, der fährt lieber nach Wittenberg. Himmelsgleich, fast paradisisch war das Stadtbild. Hübsch angelegte Straßen und Gässchen, schmale Häuserschluchten, die erkundet werden wollen. Wir parkten unser Auto in der Nähe der Fußgängerzone in der Collegienstraße. Von dort aus schlenderten wir zur Stadtkirche am Markt wo Luther predigte und anschliessend zur Schlosskirche wo Luthers sterbliche Überreste begraben sind.

Wenn überhaupt, konnte lediglich die Bettelmafia das sonst beschaulich anmutende Stadtbild trüben. Vor beiden Kirchen und in der Fußgängerzone wurde gebettelt. Sogar Kinder wurden scheinbar hierfür missbraucht. Bitte nicht falsch verstehen. Das war nicht störend, die Leute waren auch nicht aufdringlich, sie sind lediglich aufgefallen.

Wir gingen die Collegienstraße zurück, vorbei am Melanchtonhaus und dem Lutherhaus, zum Unescoreisemobil.
Nach einem schönen Aufenthalt in Wittenberg fuhren wir nach Potsdam weiter.

Keine besonderen Vorkommnisse – Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg

UNESCO Welterbe seit 1994.
In Quedlinburg angekommen sahen wir uns zuerst das Schloss und die Stiftskirche auf dem Schloßberg an.

Von dort aus ging es über kopfsteingepflasterte Strasen und verwinkelte Gassen in Richtung Altstadt, die aus vielen historischen Fachwerkhäusern besteht. Leider wird auch in Quedlinburg, wie auch an vielen anderen Welterbestätten gebaut und renoviert. Dies macht nicht immer ein schönes Bild, wenn man Baugerüste und Absperrband sieht. Man kann aber gespannt sein wie es wohl dort aussehen wird wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.

Am Marktplatz, im Zentrum der Altstadt, befinden sich viele kleine Restaurants und Cafés die auch sehr gut besucht waren.

919 beginnt die Entwicklung Quedlinburgs zur Reichpfalz, als Sachsenherzog Heinrich zum zweiten deutschen König gekrönt wurde. Nach seinem Tod nahm Königin Mathilde die Geschicke der Stadt in die Hand und gründete ein Damenstift zur Ausbildung von Töchtern des Hochadels. Ca. 500 Jahre später trat die Stadt der Hanse bei. Daran erinnert noch heute der Roland am Rathaus, sowie das Roland Café, welches sich in sieben Gebäuden befindet.

Die Altstadt von Quedlinburg läd in jedem Fall zum Verweilen ein, nur hatten wir leider keine Zeit, denn wir wollten weiter in Richtung Eisleben.

Bitte folgen – Dom und Michaeliskirche in Hildesheim

UNESCO Welterbe seit 1985.
Nach der Mammuttour durch den Harz fuhren wir nach Hildesheim um uns dort die Michaeliskirche und den Dom anzusehen. Hildesheim an sich erinnert eher an eine Wohnstadt. Eine schöne Altstadt haben wir nicht gesehen, was aber nicht heißen muss, dass es diese dort nicht gibt. Beeindruckend war aber gerade die Michaeliskirche. Innen prunkvoll verziert, trohnt sie auf einem Hügel in der Stadt.

Von der Michaeliskirche aus gingen wir weiter zum Dom. Dort befindet sich der 1000 jährige Rosenstock, der als kleines Wahrzeichen der Stadt gilt. Er hat sogar die großen Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges überstanden und spendete den Hildesheimern Mut für den Wiederaufbau.

Die Fahrt aus Hildesheim gestaltete sich ein wenig schwierig, denn Baustellen versperrten uns des Öfteren den Weg. Einmal landeten wir in einer Sackgasse kurz vor einer Fußgängerzone. Als wir gerade wenden wollten hupte uns ein Ortskundiger an und deutete uns, wir sollen in ein Parkhaus fahren. Verwirrt ließen wir das Fenster runter und er erklärte uns, dass wir ihm folgen sollen, wenn wir hier raus wollen. Das Angebot nahmen wir dankend an, fuhren in das Parkhaus rein, auf der anderen Seite wieder raus und weil wir uns nicht lange im Parkhaus aufhielten war die durchfahrt kostenlos. An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an den netten Hildesheimer.

Da wir nun endlich den Weg aus der Stadt heraus gefunden hatten, konnten wir zurück auf die A7 – leider nur ein kurzes Stück, denn dann ging es über viele Bundes- und Bummelstraßen weiter nach Quedlinburg.

Fahrkunst – Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar

UNESCO Welterbe seit 1992.
Sebis Fahrkünste waren auf den Serpentinen durch den Harz gefordert. Das Weltkulturerbe Goslar setzt sich aus eingen Stationen zusammen, die einige Kilometer voneinander entfernt im Harz, rund um Goslar verteilt liegen. Unsere ersten Stationen waren dabei die erst kürzlich in das Welterbe Goslar aufgenommenen Kloster Walkenried und die Grube Samson, einem alten Silberbergkwerk,  in dem die weltweit letzte noch funktionsfähige Fahrkunst zu bestaunen ist.

Die Bergleute nutzen die Fahrkunst als Beförderungsmittel um in den Berg ein zu fahren. Dabei bewegen sich kleine Trittbretter, an Stahlseilen befestigt, auf und ab. Die Stahlseile sind an einem Holzkreuz, einem so genannten Kunstkreuz befestigt, welches durch eine Drehbewegung um knapp 180° mal in die Eine, mal in die andere Richtung, die beiden Stahlseile auf und ab bewegt. Die Bergleute hüpften abwechselnd von links nach rechts von Trittbrett zu Trittbrett um die knapp 850m in den Schacht einzufahren.

Bevor die Fahrkunst Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden wurde, war die  Ein- und Ausfahrt für die Bergleute harte Arbeit. Über je 8 Meter lange Leitern brauchten sie über eine Stunde für die Ein- und fast doppelt so lange für die Ausfahrt. Mit der Fahrkunst konnte diese Zeit auf 45 Minuten reduziert werden. Noch heute ist die Fahrkunst in der Grube Samson zeitweise in Betrieb. Sie wird von Servicearbeitern benutzt, die das Wasserkraftwerk betreuen, welches sich auf 190 Metern Tiefe im Berg befindet. Das Kraftwerk liefert einen Grossteil des Stroms für den Ort Stankt Andreasberg in dem sich die Grube Samson befindet.

Ein Besuch in diesem Bergwerk lohnt sich. Die Führung war sehr detailliert und mit viel Enthusiasmus vorgetragen, sodass keinerlei Langeweile auftrat. Na gut, ein wenig langweilig war uns schon, denn wir waren zu früh vor Ort und mussten eine halbe Stunde auf den Beginn der Führung warten – es hat sich aber gelohnt.

Nach der Bergwerksführung fuhren wir zum Oderteich, der bis Ende des 19. Jahrhunderts Deutschlands größter Stausee war. Er ist Teil des ebenfalls kurzlich dem Welterbe Goslar hinzugefügten „Oberharzer Wasserregal“. Das „Oberharzer Wasserregal“ bestaht aus einer Reihe von Stauseen, die die Wasserversorgung für die Bergwerke sicherstellten, um zum Beispiel die Fahrkunst oder die Fördertürme anzutreiben. Über die Wassermenge konnte man die Geschwindigkeit der Fahrkunst steuern. Wasser, welches durch das oberste Bergwerk geströmt war, wurde anschließend wieder aufgefangen und zum nächsten Bergwerk geleitet.

Unsere nächste Station war das Bergwerk Rammelsberg, welches wir kurz von Außen besichtigten. Für eine weitere Führung hatten wir wieder einmal keine Zeit, denn auch die Altstadt von Goslar mit der Kaiserpfalz ist Teil des Welterbes und so steuerten wir diese direkt im Anschluss an. Auch die Altstadt ist in jedem Fall sehenswert. Man sieht ihr richtig an, dass die Stadt Goslar zur Blütezeit des Bergbau im Harz sehr bedeutend und wohlhabend war.

Alles Käse – Klassisches Weimar

UNESCO Welterbe seit 1998.
Nach einer weiteren Fahrt im Unescoreisemobil erreichten wir Weimar, wo wir uns das Goethehaus als erstes Ziel setzten. Zwar parkten wir im Parkhaus am Goethehaus doch war das Goethehaus nicht unser erstes Ziel, denn wir fanden das etwas versteckt gelegene Haus Goethes nicht auf anhieb und so schlenderten wir an einigen anderen Häusern, wo einst berühmte Persönlichkeiten lebten, vorbei, zur Herzogin Anna Amalia Bibliothek am Platz der Demokratie. Berühmte Persönlichkeiten lebten in Weimar so ziemlich in jedem Haus, zumindest erwecken die Schilder über den Eingangstüren der Häuser diesen Eindruck.

Die 1691 von Herzog Wilhelm Ernst, der seine 1400 Bücher der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, ins Leben gerufene Bibliothek gilt noch heute als eine Deutschlands bedeutenster Bibliotheken. Johann Wolfgang von Goethe hat maßgeblich dazu beigetragen. Als Bibliothekar schaffte er eine vielzahl von Schriftstücken an. 35 Jahre lang, bis zu seinem Tod hatte er zusammen mit Christian Gottlieb Voigt die Oberaufsicht über die Buchsammlung. Nach einem verherenden Brand im Jahr 2004 dauerte es 3 Jahre, bis das Gebäude wieder vollständig Restauriert war. Die Restaurierung der Bücher hält noch immer an und soll im Jahr 2015 abgeschlossen sein.

Weiter, vom Platz der Demokratie aus, gingen wir in die Fußgängerzone Weimars, wo wir am Theaterplatz auf eine Statue von Goethe und Schiller stießen. Beide lebten in Weimar und trafen sich des Öfteren um über Literatur zu diskutieren.

Wir liefen die Schillerstraße entlang und trafen bald auf eine kleine Pizzaria, wo wir Lasagne à la Bolognese orderten. Bolognesesoße war anscheinend aus und so bekamen wir eine bzw. zwei Lasagne à la Käse. Zwischen jeder Nudelplatte befand sich mindestens doppelt so viel Käse. Ganiert war das ganze ebenfalls mit Käse. Mit einem Löffel gegessen konnte man sicherstellen jedes Tröpfchen Fett dieses sahnig-käsigen Herzinfakts zu sich nehmen zu können.

Um das sicher bald eintretende Fresskoma noch ein wenig zu verzögern entschieden wir uns unsere Tour fortzusetzen, liefen noch ein bisschen durch die Fußgängerzone und dann zurück zum Auto. Gerade richtig um dem einsetzenden Regen zu entgehen. Auf dem Rückweg fanden wir letzlich auch das Goethehaus. Ein gelungener Abschluss – und so fanden auch „Die Leiden des jungen Maschis“ ein Ende, denn seine schmerzenden Füße konnte er dann im Auto ein wenig ausruhen.

Gipfelstürmer – Wartburg bei Eisenach

UNESCO Welterbe seit 1999.
Wann wurde eigentlich die A4 verlegt? Auf unserem Weg zur Wartburg stiftete das Navi ein wenig Verwirrung oder wir verwirrten das Navi… Wie dem auch sei, das Kartenmaterial war nicht auf dem neuesten Stand, da die Baumaßnahmen wohl gerade erst abgeschlossen wurden.

Wir erreichten die Wartburg nach einer Fahrt durch die ganze Innenstadt von Eisenach. Um ehrlich zu sein, konnten wir nicht wirklich durchs Zentrum fahren, denn auch dort wurde gerade gebaut.

Am Gipfel des Wartberg angekommen parkten wir das Auto, nahmen eine kleine Brotzeit zu uns und spurteten die letzten 100 Höhenmeter hinauf auf die Burg. Da Maschi im Wesentlichen norddeutsches Flachland gewohnt ist, hatte er mit dieser Bergetappe ordentlichen zu kämpfen. Das rot-gepunktete Trikotdes Bergetappen-Siegers bekam Sebi, der den Gipfel als erster erreichte und schon eifrig Bilder schoss, als Maschi schnaufend und vorallem fluchend oben ankam. So lernten die umstehenden englischsprachigen Touristen sogleich noch ein paar deutsche Flüche :-).

Die Wartburg beherbergte schon viele berühmte Persönlichkeiten. Zum Beispiel Martin Luther, der dort das Neue Testament aus dem Griechischem ins Deutsche übersetzte oder auch Walther von der Vogelweide. Goethe war auch für wenige Wochen Gast auf der Wartburg.

Wir nahmen uns die Zeit noch ein paar Bilder zu machen. Für eine Führung war leider wieder keine Zeit; es bestand aber auch kein Bedarf, da wir vor drei Jahren bereits die Innenräume besichtigten.

So machten wir uns auf zu unserer nächsten Station – Weimar, wo Goethe auch lange Zeit gelebt hat.

No pictures, Keine Fotos bitte! – Würzburger Residenz mit Hofgarten

UNESCO Welterbe seit 1981.
Nach einer erholsamen Nacht und super Verpflegung reisten wir von Schweinfurt nach Würzburg, um uns dort die Residenz mit Hofgarten anzusehen. Nur wenige Autobahnkilometer, dafür aber Reichlich Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen –  so sah unsere Stecke nach Würzburg aus.

Am Residenzschloss angekommen, stellten wir unser Unescoreisemobil direkt davor auf einem großen öffentlichen Parkplatz ab. Zwar wurden mit Einrichtung dieses Parkplatzes einige Stellflächen geschaffen nur leider verschandelt dies ein wenig den Vorplatz der Residenz. Lediglich ein schmaler Streifen vor dem Mitteleingang lag brach und taugte einigermaßen für Fotoaufnahmen.

Die Führung bzw. den Eintritt für die Innenräume des barocken Residenzbau schenkten wir uns, da uns bereits Schilder wissen ließen, dass drinnen nicht fotografiert werden darf. Selbst auf Nachfrage und Beteuerung keinen Blitz verwenden zu wollen, wurde es uns nicht gestattet, Innenaufnahmen anzufertigen: „No pictures, Keine Fotos bitte!“, teilte uns der Aufseher am Kassenhäuschen mit und so verabschiedeten wir uns mit einem freundlichen aber bestimmten: „Dann eben nicht, gehen wir halt wo anders hin…“.

Über einen Seiteneingang erreichten wir immerhin noch den Hofgarten, der ebenfalls Teil des Welterbes ist. Interessanter wären sicher die prunkvoll ausgestattenten Säle im inneren gewesen, aber uns Fotografen wurder der Zugang verwehrt – wir waren schlieslich zum fotografieren da.

Nach dem eher schlichten Hofgarten der Residenz besuchten wir noch fix die Festung Marienberg in Würzburg und fuhren dann weiter nach Eisenach, zur Wartburg.